Stolzenau
Deutsche Regionen > Mittelweser-Region
Das zur Samtgemeinde
Mittelweser gehörende Stolzenau
liegt am linken Weserufer etwa 22 Kilometer südwestlich von Nienburg und etwa
20 Kilometer nördlich von Petershagen. Die Ortschaft geht auf eine vom Grafen
von Hoya im Jahre 1346 erbaute Burg zurück, zeitweise war diese seine zweite
Residenz. Erste urkundliche Erwähnung fand Stolzenau 1370. 1594 zerstörte ein
Feuer 85 Bürgerhäuser, während des 30jährigen Krieges wurde Stolzenau im August
1625 durch den Feldherren Tilly erobert. Erst im 19. Jahrhundert setzte ein
wirtschaftlicher Aufschwung ein. Das Schloss wurde im Jahre 1965 abgerissen und
an dessen Stelle eine Realschule gebaut. Einige gut erhaltene Baudenkmäler sind
Zeitzeugen der bewegten Geschichte des Ortes.
Historischer Ziehbrunnen in Leese

Kloster Schinna ist ein ehemaliges Benediktiner-Kloster

Im Ortsteil Schinna liegt ein
ehemaliges Benediktiner-Kloster, ein Geschenk des Grafen Wilbrand von
Hallermund der auch das Kloster Loccum gründete. Vom im Jahre 1148 erbauten
Kloster sind heute noch vier Gebäude vorhanden, darunter das Abtshaus, der
westliche und der südliche Flügel eines Konventsgebäudes sowie die
Fachwerkkirche. Die beiden Konventsgebäude stammen aus dem 13. und 14.
Jahrhundert. Bekannt ist das Kloster für seine Ende August stattfindende „Landpartie“,
eine traditionsreiche Veranstaltung auf der 130 Aussteller Dekoratives für Haus
und Garten, Pflanzen und Blumen sowie allerlei Nützliches und Exotisches
präsentieren. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, Landestypische
Spezialitäten, hervorragende Weine und allerlei Deftiges und Rustikales runden
die Veranstaltung ab. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenpflichtig.
Das Kloster Schinna ist ein ehemaliges Benediktiner-Kloster

Das Kloster Schinna ist ein ehemaliges Benediktiner-Kloster

Wahrzeichen Stolzenaus ist
die St. Jacobi Kirche mit ihrem 45 Meter hohem verdrehten Kirchturm. Die Kirche
wurde im Jahre 1590 erbaut, allerdings war der Turm ein Opfer des 30jährigen
Krieges und wurde 1640/41 ersetzt. Allerdings hielt dieser nicht lange und so
wurde er 1679 in seiner jetzigen verdrehten Form erbaut und 2005 bis 2007
aufwendig restauriert. Die jetzige Kirche wurde in den Jahren 1828 bis 1830 im
klassizistischen Stil an den Turm angebaut. Um den verdrehten Turm ranken sich
noch heute Legenden.
Die St. Jacobi Kirche mit ihrem 45 Meter hohem verdrehten Kirchturm

Beschreibung der St. Jacobi Kirche

Weitere interessante Sehenswürdigkeiten sind die Landesberger Hochzeitsmühle die im Jahre 1872 als Galerieholländer erbaut wurde und seit 1987 als Heiratslocation genutzt wird, das Scheunenviertel in Estorf oder auch der Ziehbrunnen in Leese (alle drei Gemeinden gehören wie Stolzenau zur Samtgemeinde Mittelweser und liegen nicht weit von Stolzenau entfernt). Doch auch andere gut erhaltene Baudenkmäler sind Zeitzeugen der wechselvollen Geschichte von Stolzenau. Buchen Sie doch eine Führung zu Fuß oder per Rad durch den Ort, kompetente Gästeführer können über die Touristeninformation gebucht werden. Die Touristeninformation ist Montag bis Freitag von 10:00 bis 12:00 Uhr und Montag bis Sonntag von 14:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Interessante Museen sind die Heimatmuseen von Leese, Estorf und Stolzenau.
Die Region um Stolzenau gilt
als Radrouten-Paradies. Nicht weniger als 41 Radrouten, darunter 23 Radtouren
und 18 Fernradtouren führen durch die Region Stolzenau oder auch durch den Ort,
darunter natürlich auch der Weserradweg. Ein
kostenpflichtiger Stellplatz für Wohnmobile direkt an der Weser ist sehr
beliebt. Das Freibad in Stolzenau ist ab 1. Mai montags bis freitags von 6.30 Uhr bis
20 Uhr sowie sonnabends und sonntags und an Feiertagen von 10 bis 19 Uhr
geöffnet und lockt mit Badetemperaturen von 27 bis 28 Grad. Die Flotte Weser
bietet ab dem Dampfanleger Fahrten nach Nienburg oder Minden an. Auch gastronomisch
hat Stolzenau einiges zu bieten.
Schöner Brunnen in Stolzenau

Ziehbrunnen in Leese

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