Schieder-Schwalenberg
Deutsche Regionen > Teutoburger Wald
Am Übergang
vom Teutoburger Wald zum Weserbergland liegt Schieder-Schwalenberg,
besonders bekannt durch den Emmer- oder auch Schiederstausee der vor allem dem
Hochwasserschutz dient aber auch als Naherholungsgebiet genutzt wird. Die
Ortsteile Schieder und Glashütte sind als Kneippkurorte ausgewiesen. Auch das
Schloss Schieder mit seinem angrenzenden kleinen Kurpark ist ein beliebter und
bekannter Ausflugsort. Im Ortsteil Schwalenberg mit seiner kleinen Altstadt und
dem auf einem Berg über dem Ort liegenden Burg Schwalenberg ist absolut
sehenswert. Durch Schieder fließt die Emmer, ein Nebenfluß der Weser welcher
durch den Emmerstausee aufgestaut wird. Nächstgelegene Orte
sind Blomberg (ca. 9 km entfernt) und Bad Pyrmont (ca. 17 km entfernt).
Sehenswert ist das Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute Schloss Schieder

Erster Anlaufpunkt in Schieder-Schwalenberg ist der Schiedersee

Bereits in
der Steinzeit gab es im Emmerthal erste Ansiedlungen was Funde belegen. Die Geschichte
von Schieder-Schwalenberg beginnt mit einer ersten urkundlichen Erwähnung von
Schieder die auf das Jahr 822 zurückgeht. Alt-Schieder besteht zunächst aus
einer befestigten Vor- und einer Hauptburg wobei das Alter der Vorburg nicht
geklärt ist, die Hauptburg stammt aus ottonischer Zeit. Im 13. Jahrhundert wird
die Anlage aufgegeben und der Ort ins Tal verlegt. Stadt und Burg Schwalenberg
werden ab dem Jahr 1231 durch den Grafen
Volkwin IV. als „Oppidium Sualanberg“ gegründet der die Burg zu seiner Residenz
macht. In Ihrer
Residenzzeit waren die Schwalenberger Grafen die gefürchtetsten Raubritter in
Norddeutschland. Seine Stadtrechte erhielt Schwalenberg zwischen 1258 und 1260. Nach
dem Tod des letzten Grafens, Heinrich VIII., gingen die Besitztümer im Jahre
1365 an die Edelherren zur Lippe und das
Hochstift Paderborn. Nachfolgend verfiel die Burg, sie wurde Anfang des 20.
Jahrhunderts von Marie Gräfin zur Lippe-Biesterfeld übernommen und restauriert.
Schloss Schieder wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut und 1705 von Graf
Rudolf zur Lippe eingeweiht. Es diente bis 1918 als Sommerresidenz. 1872
erhielt Schieder einen Bahnanschluss an die Bahnstrecke Hannover –
Altenbeken.
Die kleine Altstadt von Schwalenberg

Auf einer Anhöhe über der Stadt steht die Burg Schwalenberg

Die Anreise nach
Schieder-Schwalenberg erfolgt über die Bundesstraße 1. Aus Richtung Norden und
Osten fahren Sie über die Autobahn A7 bis zur Anschlußstelle Hildesheim und
wechseln dort auf die Bundesstraße 1. Aus Richtung Süden kommend fahren Sie
über die Autobahn A44 bis zur Anschlußstelle Warburg, wechseln dort auf die
Bundesstraße B252 die Sie bis nach Blomberg bringt. Wechseln Sie dort auf die
Bundestraße 1 in Richtung Hameln. Aus Richtung Westen kommend fahren Sie über
die Autobahn A33 bis zur Anschlußstelle Paderborn-Elsen wo Sie auf die
Bundesstraße B1 wechseln. In Blomberg biegen Sie von der Bundestraße 1 ab auf
die Blomberger Straße die Sie nach Schieder-Schwalenberg bringt, alternativ wer
aus Richtung Hildesheim und Hameln kommt biegt vor Blomberg auf die Siekholzer
Straße ab die Sie an Ihr Reiseziel führt.
Der Schiedersee ist ein Stausee an der Emmer

Ruder- oder Tretboot stehen am Schiedersee zum Mieten bereit

Erster Anlaufpunkt für vornehmlich
Wassersportler in Schieder-Schwalenberg ist der Schiedersee. Hier darf
zwar nicht gebadet werden allerdings ist der Segel- und Rudersport möglich. Wer
möchte kann sich ein Ruder- oder Tretboot mieten. Auch Freunde des Angelsports finden
am See gute Voraussetzungen. Eine Rundfahrt über den See ist mit dem
Motorschiff „SchiederSee“
möglich, ein etwa 8 Kilometer langer Rundweg führt um den See. Im
Café-Restaurant Breitengrad und dem Bistro Bootshaus kann das Treiben auf dem
See bei Speisen und Getränken verfolgt werden. Freizeitspaß für die ganze
Familie bietet der Familienpark Funtastico mit seinen vielen Attraktionen. Der
Park ist von April bis Oktober geöffnet. Ferienwohnungen für zwei bis fünf
Personen befinden sich in unmittelbarer Nähe zum See, Stellplätze mit Blick auf den See für bis zu
200 Wohnmobile sowie Zeltplätze für Camper werden ganzjährig angeboten. Neuerdings
werden auch Fischerhütten für 2 Personen als Übernachtungsmöglichkeit
angeboten.
Das Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute Schloss Schieder

Der Barockgarten von Schloss Schieder

Sehenswert
ist das Anfang des 18. Jahrhunderts erbaute Schloss Schieder, es ging
1773 in den Besitz der Grafen zu Schaumburg-Lippe über, diese ließen auch
den Barockgarten anlegen. 1789 kam das Schloss in den Besitz des Fürstenhauses
Lippe-Detmold, es diente bis 1918 dem Fürstenhaus als Sommerresidenz. Das
Schloss beherbergt heute das Haus des Gastes, die Volkshochschule, eine
Musikschule sowie die Stadtbücherei. Im aus dem 16. Jahrhundert stammenden
Kornhaus sowie der Domäne befinden sich Teile des Lippischen Landesmuseums welches seinen Hauptsitz in Detmold hat. Ein Café im Schloss bietet
hausgemachte Torten und Kuchen an, die Räumlichkeiten können für Veranstaltungen
und Hochzeiten gemietet werden. An Wochenenden und Feiertagen wird das Schloss
nach Einbruch der Dunkelheit bis 1:00 Uhr nachts illuminiert.
Fachwerkhäuser aus dem 16. Jahrhundert stehen in der Altstadt Schwalenbergs

Das im Stile der Weserrenaissance erbaute Schwalenberger Rathaus

Unbedingt
anschauen sollten Sie sich die Altstadt von Schwalenberg die unterhalb
der Burg auf einer Terrasse am Berg liegt. Erstmals wird Schwalenberg im Jahre
1127 als Sualenbergh erwähnt. Schwalenberg ist auch als Malerstadt und
Künstlerkolonie bekannt geworden. Im späten 19. Jahrhundert kommen viele
Künstler aus ganz Deutschland nach Schwalenberg die aufgrund der schönen
Landschaft und besonderer Lichtverhältnisse zu einem Geheimtipp für
Freilicht-Landschaftsmaler wird. Heute werden in der Stadt regelmäßig
Kunstausstellungen in der Städtischen Galerie und im Robert-Koepke-Haus
abgehalten um die Tradition früherer Jahre wieder aufleben zu lassen. Sie
können Ihr Auto auf einem Parkplatz an der Ortsdurchfahrt abstellen, gehen Sie
dann zu Fuß die Alte Torstraße lang. Viele wunderschöne Fachwerkhäuser aus dem
16. Jahrhundert stehen in der kleinen Altstadt Schwalenbergs. Bedeutendstes
Gebäude ist das Schwalenberger Rathaus das 1579 im Stile der Weserrenaissance
erbaut wurde. Das Rathaus besteht aus vier unterschiedlichen Teilen, dem
Kernbau von 1579, den linken Anbau mit der Ratsstube von 1603, der rückwärtige
Bruchsteinanbau von 1853 sowie den rechten Anbau von 1907/1908. Die
wunderschöne Saalbemalung stellt das Leben und die Brauchtümer der
Ackerbürgerstadt dar. Eine kleine evangelische Kirche am Rande der Altstadt
gelegen wurde als Saalkirche ab 1307 erbaut da der Vorgängerbau nach einem
Brand erneuert werden musste. Das Innere der Kirche beherbergt eine
spätgotische Sakramentsnische von 1489 und mit Flachschnitzereien versehene
Emporen aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Das Emmaus-Tafelbild im
Chorraum, entstanden um das Jahr 1670 herum, gehört zu den bedeutendsten
Malereien seiner Zeit im westfälischen Raum.
Die Burg Schwalenberg wurde von 1228 bis 1231 erbaut

Die am Rande der Altstadt gelegene kleine evangelische Kirche

Auf einer Anhöhe über der Stadt steht die Burg Schwalenberg, diese wurde zur Zeit des Grafen Volkwin III. von 1228 bis 1231 erbaut. Zur gleichen Zeit entstand auch die Stadt. Im 15. Jahrhundert wurde die Burg an verschiedene Adelsfamilien verpfändet, später war sie im Besitz des Hauses Lippe. 1627/28 entstand an der Stelle der Burg ein Schloss mit Elementen der Spätrenaissance, davon ist noch ein Teil erhalten geblieben. Heute ist im Schloss ein Restaurant mit Sonnenterrasse untergebracht, das Schloss ist zu Fuß oder auch mit dem Auto erreichbar.
Der Volkwinbrunnen erzählt vom Märchen der Wasserversorgung

Der „Schwalenberger Malkasten“ ist ein Stück uralter Schwalenberger Geschichte

Die Wasserversorgung
von Schwalenberg ist etwas ganz Besonderes. Das Wasser wurde aus der etwa 3,5
Kilometer entfernten Magdalenen-Quelle durch Wassergräben geleitet die ein
exaktes Gefälle haben mussten da der Höhenunterschied von der Quelle zur Stadt lediglich
10 Meter betrug. Kreuzende Bäche wurden unterquert in dem Wasserbrücken gebaut
wurden. Durch das geringe Gefälle kann der Eindruck entstehen das das Wasser
bergan fließt. Ein Märchen erzählt das Graf Volkwin, dem Erbauer der Burg Schwalenberg, zwei Gefangenen Freiheit
und Land anbot wenn sie das Wasser von der Quelle bis nach Schwalenberg leiten
würden was auch gelang. Der Volkwinbrunnen wurde in den 50er Jahren vom Künstler
Friedrich Eicke errichtet, die Inschrift des Brunnens erinnert an dieses
Märchen. Eher wahrscheinlich ist das die für die damalige Zeit technische
Meisterleistung von Zisterziensermönchen erdacht und gebaut wurde.
Erstmals wird Schwalenberg im Jahre 1127 als Sualenbergh erwähnt

Ausblick von der Altstadt auf das Umland

Die
vielfältige Landschaft rund um Schieder-Schwalenberg lädt zum Wandern
ein. Viele Wanderwege von leicht bis anspruchsvoll warten darauf entdeckt zu
werden. Überregional ist besonders der Emmerweg zu erwähnen, ein ca. 65 km
langer Wanderweg der entlang der Emmer von der Quelle bis zu ihrer Mündung in
die Weser führt. Ein weiterer Tipp ist der 92 Kilometer lange Burgensteig Lippe
der von Porta Westfalica kommend über Schieder-Schwalenberg bis nach Höxter
führt. Die vielen Burgen und Schlösser am Wegesrand gaben dem Burgensteig
seinen Namen. Empfehlenswert sind auch zwei Pilgerwege. Der 40 Kilometer lange
„Weg der Stille“ führt von der Ev. Ref. Kirche Schwalenberg bis nach
Marienmünster und führt vorbei am Kloster Brenkhausen und dem Kloster Corvey
zur Benediktinerabtei Marienmünster. Der 72 Kilometer lange Lippische Pilgerweg
verbindet die Städte Blomberg, Barntrup, Schieder-Schwalenberg und Lügde
miteinander.
Eine Rundfahrt über den See ist mit dem Motorschiff „SchiederSee“ möglich

Auf einer Anhöhe über der Stadt steht die Burg Schwalenberg

Auch
Radfahrer finden rund um Schieder-Schwalenberg gute Bedingungen. Radeln
Sie doch mit der Familie rund um den Schiedersee oder erkunden Sie nahegelegene
Städte wie Bad Pyrmont, Blomberg oder Lügde. Die Fürstenroute Lippe verbindet
sieben historische Stadtkerne des Lipperlandes, hier können Sie zahlreiche
Sehenswürdigkeiten besuchen. Der 45 Kilometer lange „GPS Erlebnispfad
Sagenhaftes Lügde“ führt durch schöne Landschaften von Lügde bis auf den fast
500 Meter hohen Köterberg, der höchsten Erhebung im Weserbergland. Überregional
ist die rund 275 Kilometer lange „BahnRadRoute Hellweg-Weser“ zu erwähnen die
von Hameln bis nach Soest geht und auch durch Schieder führt. Da die Route eine
Schienenanbindung bietet können Teilabschnitte mit der Bahn gefahren werden
oder sie kehren zum Ausgangspunkt Ihrer Radtour zurück.
- Werbung -
Bildergalerie